Immer häufiger ist heutzutage zu hören: man weiß ja gar nicht, wen man noch wählen kann…
Zu Unwahrheiten, Lügen, unterdrückten Informationen oder Gedächtnislücken sind fast alle Politiker fähig. Kungelei oder besser gesagt Zusammenarbeit mit großen Wirtschaftsunternehmen und Verbänden ist an der Tagesordnung, manchmel werden sogar Gesetzentwürfe von Unternehmensvertretern geschrieben.
Der Eine lässt rechtswidrig den Hambacher Forst räumen, schiebt unwahre Gründe vor und verschweigt wahre Interessen und Absprachen mit der Industrie, der Andere glaubt sich über Gesetze hinwegsetzen zu können, verursacht riesige Schulden, arbeitet eng mit der Autolobby zusammen und erzählt in der Öffentlichkeit immer noch welch große Projekte er plant -und der Nächste hat große Erinnerungslücken, wodurch er sich aus der Verantwortung stiehlt und für die Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht nicht gerade stehen muss.
Alle diese Politiker sind nach wie vor im Amt und bewerben sich teilweise sogar darum, dieses Land in den nächsten Jahren zu regieren.
Die Mitbewerber sind auch nicht besser: ein menschenverachtender Politiker der glaubt, dass der Markt alles regelt, bzw. glaubt, dass Menschen mit viel Vermögen die Wirtschaft in Gang halten und deswegen noch mehr benötigen und andere Bewerber, die von der Parteidoktrin bestimmt sind, denen der Blick für das große Ganze fehlt oder die schlicht nur sehr eingeschränkte Kompetenzen haben. Biografien werden geschönt, Dissertationen abgekupfert, Doktorarbeiten frendgeschrieben. Kommen diese Menschen dann in verantwortungsvolle Positionen zeigt sich meist schnell die Inkompetenz der handelnden ( oder nicht handelnden) Personen, was wiederum Experten und externe Berater erfordert, die wiederum auch andere Interessen vertreten und für stetig steigende Kosten sorgen.
Deutschland ein Trauerspiel. Noch nie waren die Politiker so schlecht, mit so wenig Visionen und Inspiration wie heute. Keine Klasse, kein Niveau, aber einen unglaublichen Selbstdarstellungsdrang.
Und alle Chancen werden seit Jahren konsequent verpasst. Im Grunde begann alles Ende der Achtiger Jahre mit der Wiedervereinigung. Was wäre das für eine Möglichkeit gewesen… Deutschland wiedervereinigt, mit dem Besten aus zwei unterschiedlichen poltitischen und sozialen Systemen. Was hätte man nicht lernen können, Deutschland hätte ein Vorbild für die Welt, in Bezug auf Humanität, Solidarität, Weltoffenheit und Ökologie werden können…. , aber die Gier hat gesiegt.
Zu dieser Zeit verschwanden auch zunehmend unseren ethischen und moralischen Werte. Anstatt, dass man in einer wiedervereinten Republik eine neue, gemeinsame und zukunftsgerichtete Grundlage an ethischen und moralischen Werten schuf, fokussierte sich alles nur noch auf Geld und monetäre Werte, in dem Glauben, dass, wenn man genug Geld hat, die Moral und Ethik eh zweitrangig sind. So verloren wir allmählich unseren moralischen Kompass und machten das Geld zum höchsten Wert.
Leider hat sich dies noch nicht wirklich geändert. Die Menschen sind zunehmend orientierungslos, hin- und hergerissen zwischen sich widersprechenden Zielen und Idealen. Wenn man keine verlässliche moralische und ethische Basis hat, ist es schwierig, eine eigene Haltung zu entwickeln und dann auch dazu zu stehen.
Und dann noch die ganzen Krisen… der Staat muss immer alles retten, die Banken, den Stabilitätspakt, usw.
Inzwischen haben die Akteure sich so darin eingerichtet sich um alles zu kümmern und die Dinge mit Geld zu regeln, dass der Staat inzwischen auch glaubt den dummen, orientierungslosen Bürger vor sich selbst beschützen zu müssen, notfalls natürlich mit Verordnungen und Gesetzen.
Wen also wählen?
Mein Wahl-o-mat Ergebnis brachte die höchste Übereinstimmung mit einer Partei/Gruppierung, von denen ich bisher nicht wirklich gehört hatte: D.i.B. (Demokratie in Bewegung). Ich war überrascht und sah mir die anderen vier weniger bekannten Parteien im vorderen Ranking über 80% an. Zu meiner großen Freude und Überraschung musste ich feststellen, dass es sie doch noch gibt, die Menschen, die Ideen und Ideale haben, die für eine bessere Welt streiten und daran glauben.
In meinem Bundesland werde ich dem Wahl-o-mat Ergebnis nicht folgen können, denn die D.i.B. tritt nur in wenigen Bundesländern an, eigentlich schade… ( und wenn die sich mit den anderen mit über 80 % Zustimmung zusammenschließen?)
Mein Fazit: Wählen gehen!!!
Es gibt Alternativen und neue Ideen, es fehlt nur die Sichtbarkeit… und die Stimmen der Wähler..