Salbei (Salvia) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Salbei ist fast weltweit mit insgesamt bis über 900 Arten auf allen Kontinenten außer der Antarktikis und Australien verbreitet, die meisten Arten finden sich in Zentral- und Südamerika, sowie in Asien und Europa, besonders im Mittelmeerraum. Salbei gedeiht an trockenen Standorten.
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist ein verholzender, aromatisch riechender Halbstrauch, der bis zu 70 Zentimeter hoch wird. Stängel wie Blätter sind filzig behaart. Die Blätter stehen gegenständig zueinander, sind graugrün gefärbt. In den oberen Blattachseln befinden sich die hell- bis blauvioletten zweilippigen Blüten, die sich ährenartig anordnen. Echter Salbei blüht zwischen Mai und Juli.
Salbei ist nicht nur als aromatisches Gewürz bekannt. Durch den hohen Anteil ätherischer Öle in diversen Salbeiarten gibt es unterschiedliche Verwendungen. Im alten Ägypten diente Salbei als Mittel gegen Unfruchtbarkeit. In der Antike setzten Heilkundige die aromatisch riechende Pflanze gegen Verdauungsprobleme und Zahnweh ein. Auch in der keltischen Mythologie spielte Salbei eine Rolle. Heilend wirken neben den ätherischen Ölen auch die Gerbstoffe. Der Gattungsname Salvia stammt vom lateinischen Wort salvare für heilen und deutet auf die Heilkraft verschiedener Salbei-Arten oder als Salbei bezeichneter Arten.
In der traditionellen chinesischen Medizin werden beispielsweise Salvia aerea, Salvia chinensis, Salvia kiangsiensis, Salvia plectranthoides, Salvia trijuga, Salvia umbratica verwendet.
„Bei den Salvia-Arten erfolgt eine Anreicherung von Terpenen. In den Drüsenschuppen und Drüsenhaaren befinden sich ätherische Öle, die besonders viele Mono- sowie Sesquiterpene enthalten. In der Harzfraktion sind Diterpene vorhanden. Wichtig sind dabei trizyklische Diterpene, die Diterpen-Bitterstoffe (Carnosol = Pikrosalvin, Rosmanol, Safficinolid, Carnosolsäure Salvin). In der Blattkutikula kommen Triterpene vor, besonders pentacyclische Triterpene vom Ursan-, Oleanan-, Friedelan-, Dammaran- und Lupantyp.
Salbeiblätter enthalten Flavonoide. Es sind auch Gerbstoffe, besonders viel Rosmarinsäure (hoher Anteil in Salvia plebeia), enthalten.
Aromatische Arten wie der Echte Salbei (Salvia officinalis) enthalten besonders Borneol, Thujon (= „Salviol“), Bornylester (beispielsweise Bornylacetat), Linalool, Camphen, Limonen, a-Pinen, b-Pinen und Campher. Harzreiche Arten wie Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) oder Klebriger Salbei (Salvia glutinosa) besitzen einen hohen Anteil an schwerflüchtigen Exkreten. Beispielsweise beim Aztekensalbei (Salvia divinorum) kommen als Diterpene besonders Salvinorine, wie Salvinorin A, mit halluzinogenen Wirkungen vor.“ (Quelle: Wikipedia, Salbei)
Die Blätter und Blüten werden roh oder gegart gegessen. Die sehr aromatischen Blätter werden zum Würzen von gekochten Speisen verwendet. Die Blätter wirken verdauungsfördernd und werden daher bei schweren, fettigen Speisen verwendet. Die Salbeiblätter verleihen herzhaften Gerichten einen wurstähnlichen Geschmack. Die jungen, frischen Laubblätter und Blüten können roh, überbrüht oder eingelegt gegessen werden. Über Salate gestreut ergänzen sie ihn mit Farbe und Duft. Auch alkoholische Zubereitungsformen sind seit dem Mittelalter bekannt.
Aus den frischen oder getrockneten Blättern brüht man Kräutertee auf. Aus den oberirdischen Pflanzenteilen wird ein ätherisches Öl, das Salbeiöl, gewonnen. Das Salbeiöl wird beispielsweise verwendet um Eiscreme, Süßigkeiten und Gebäck zu aromatisieren. Wenn man die Blattoberseite über die Zähne und das Zahnfleisch reibt, sind sie optimal gereinigt; wobei die Sorten mit purpurfarbenen Laubblättern bessere Ergebnisse bringen, da diese Blätter zäher sind. Das ätherische Salbeiöl wird auch in der Parfümherstellung verwendet, und in Haarwaschmitteln soll es besonders gut für dunkles Haar sein. Pflanzenteile des Echten Salbeis werden als „Kompostaktivator“, meist gemeinsam mit Pflanzenteilen anderer Pflanzenarten, verwendet, damit die bakterielle Aktivität erhöht wird, um den Kompostiervorgang zu beschleunigen.
Es wird behauptet, lebende oder getrocknete Pflanzen würden Insekten vertreiben. Das ist auch der Grund, warum man manchmal Echten Salbei zwischen Kohl und Möhren pflanzt. Früher wurde der Echte Salbei in Räumen verteilt, oder es wurde damit geräuchert, um sie zu desinfizieren. Als Räuchermittel wurden dabei vor allem die getrockneten Salbeiblätter verwendet.
Besonders von zwei Salvia-Arten werden die Klausen (Eine Klausenfrucht ist eine spezielle Form der Zerfallfrucht eine Bruchfrucht, die vor allem bei den Pflanzenfamilien der Lippenblütler (Lamiaceae) und Raublattgewächse (Boraginaceae) vorkommt. Sie zerfällt zur Reife durch Spaltung echter und zerbrechen falscher Scheidewände in meistens einsamige Teilfrüchte, die Klausen (Nüsschen). Die Anzahl der Klausen beträgt daher stets ein Mehrfaches der Fruchtblattzahl.), oft als „Samen“ bezeichnet, unter dem Namen Chia gegessen. Dies sind hauptsächlich der winterannuelle Kalifornische Chia (Salvia columbariae) und der sommerannuelle Mexikanische Chia (Salvia hispanica).
Die Kalifornische Chia (Salvia columbariae) wird vielseitig genutzt: Die Klausen werden roh oder gegart gegessen. Meist werden die Klausen zu Mehl gemahlen. Das nussig schmeckende Mehl wird entweder als sogenannte Piñole gegessen, zu dunklen Kuchen oder Broten gebacken. Das Chia-Mehl wird auch mit Mais-Mehl gemischt zu Brei oder gemischt mit Weizen-Mehl zu Schleimsuppe gekocht. Die Klausen sind reich an Niacin, Thiamin, Zink, Calcium sowie Mangan. Die Klausen besitzen einen hohen Nährwert und sind eine gute Quelle für Proteine sowie leicht verdauliche Fette. Gekeimte Klausen (Keimsprossen) können auf Salate und Sandwiches geben werden. Wenn die Klausen in kaltem Wasser eingeweicht werden, erhält man ein Erfrischungsgetränk, das von spanischsprachigen Amerikanern „chia fresca“ genannt wird. Wenn die Klausen geröstet und danach zu Mehl gemahlen, das mit Wasser gemischt wird, erhält man reichlich gelatineartige Masse, die wohlschmeckend und nährstoffreich ist. Die Klausen wurden dazu verwendet, Alkalisalze aus Wasser zu entfernen, um es trinkbar zu machen. Als Ersatz für Echten Salbei (Salvia officinalis) werden manchmal die Laubblätter als Gewürz verwendet. Die medizinischen Wirkungen wurden untersucht. Pflanzenteile von Salvia columbariae wirken desinfizierend.
Die Mexikanische Chia (Salvia hispanica) wird auch sehr vielseitig genutzt: Wenn man die Klausen in Wasser einweicht, erhält man eine gelatineartige Masse, die mit Fruchtsaft vermischt erfrischende Getränke ergibt. Aus den gelierten Klausen können Schleimsuppe oder Pudding gekocht werden. Die gekeimten Klausen (Keimsprossen) werden beispielsweise in Salaten, Sandwiches, Suppen und Eintöpfen gegessen. Die Klausen können zu Mehl gemahlen werden, aus dem, meist mit Getreidemehl gemischt, beispielsweise Brot, Kekse und Kuchen gebacken wird. Die Klausen sind eine gute Quelle für Proteine sowie leicht verdauliche Fette.
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist schon seit langem als pflanzliches Mittel gegen Heiserkeit, Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen bekannt. Für diese Effekte ist wohl das Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe verantwortlich. So bewirkt das ätherische Öl, dass sich Krankheitserreger nicht weiter vermehren können.
Die in den Blättern enthaltenen Lamiaceengerbstoffe ziehen gewissermaßen die Schleimhaut in Mund und Rachen zusammen. Dadurch wird diese erstens undurchlässiger für Viren und Bakterien, zweitens beruhigt sich die gereizte Schleimhautoberfläche. Drittens verschließen sich kleine Wunden im Zahnfleisch besser.
Salbeitee können Erkältete trinken oder als Gurgellösung verwenden. Bei entzündetem Zahnfleisch gibt es spezielle Lösungen, die der Patient – verdünnt – auf die betreffende Stelle tupfen oder mit denen er den Mund ausspülen kann.
In höherer Dosierung kann Salbei gegen übermäßiges Schwitzen helfen. Wahrscheinlich spielt das ätherische Öl, ebenso wie die Gerbstoffe, dabei eine Rolle. Wichtig: Wer immer wieder heftig schwitzt – auch nachts und in Ruhephasen – sollte dies von einem Arzt abklären lassen. Der kann auch entscheiden, ob sich Salbei eignet oder eher ein anderes Mittel infrage kommt.
Salbeiöl sollten Sie nicht unverdünnt anwenden. Dies kann Haut und Schleimhaut stark reizen. Geben Sie stattdessen wenige Tropfen in ein Glas Wasser, um zum Beispiel den Mund zu spülen. Lassen Sie sich zur Anwendung in einer Apotheke beraten.
Verwenden Sie Salbei am besten nur für kurze Zeit – etwa, so lange Sie erkältet sind und Halsschmerzen haben. Von einem längerfristigen Einsatz raten Experten aufgrund des Thujon-Gehalts ab. Thujon kann – wenn es in zu großen Mengen aufgenommen wird – Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Für Kleinkinder, Schwangere und Stillende empfiehlt sich die Heilpflanze nicht. Mütter, die abstillen möchten, dürfen dagegen schon Salbeitee trinken. Denn nach traditionellem Verständnis soll der Tee die Milchbildung vermindern.
Heilpflanzen, die ätherische Öle enthalten, dürfen bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich von Nase und Mund angewendet werden, da dies bei den Kleinen Atemnot auslösen kann. Dies gilt insbesondere, wenn im Öl die Substanzen Kampfer oder Menthol vorkommen.
Auch Menschen, die an Asthma leiden, müssen vorab mit dem Arzt abklären, ob sie entsprechende Mittel einnehmen dürfen. Inhalieren mit ätherischen Ölen ist für sie tabu, da dies einen Asthmaanfall auslösen kann.
Quellen:
Wikipedia, https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen-lexikon,