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Knoblauch (Allium sativum)

Foto: DenesFeri [CC BY-SA 4.0], from Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Asparagales_-_Allium_sativum_2.jpg

Knoblauch würzt zahlreiche Speisen, gilt als ziemlich gesund und soll sogar Vampire vertreiben. In Transsilvanien ging – der Legende nach – niemand ohne Knoblauch außer Haus. Der strenge Geruch der Knolle sollte den blutdürstigen Graf Dracula auf Abstand halten. Auch die Erbauer der ägyptischen Pyramiden schworen angeblich auf Knoblauch damit sie nicht krank wurden.
Seit dieser Zeit ist das zwiebelartige Gewächs, besonders im Mittelmeerraum, als Gewürz und Heilmittel bekannt. Der Geschmack der Zehen ist sehr scharf-aromatisch, der Saft der Zehen von klebriger Konsistenz. Aus der mittleren Hauptzehe treibt ein stielrunder Stängel aus.
Am aufrechten Stängel sitzen bis zur Mitte hinauf linealische, vorn zugespitzte Blätter. Die rötlich-weißen Blüten ordnen sich in einer Dolde an und tragen zahlreiche Brutzwiebeln. Knoblauch gehört zu den Lauchgewächsen (Alliaceae) und blüht von Juni bis August. 
Er kommt ursprünglich aus Zentralasien, wird heute aber weltweit angebaut. Während der römischen Antike gelangte die Knolle wohl auch über die Alpen nach Deutschland. Im Mittelalter setzten Heilkundige Knoblauch gegen die Pest und andere Infektionen ein.

Heute ist Knoblauch in weiten Teilen der Welt als Gewürz und Gemüse bekannt und verbreitet. Knoblauchzehen gibt es in vielen Ländern frisch oder eingelegt in Salzlake oder in Öl. Besonderen Stellenwert genießt Knoblauch in der Küche des gesamten Mittelmeerraums, des Nahen Ostens und weiten Teilen Asiens. Knoblauch kommt in Gerichten, wie etwa dem italienischen Spaghetti aglio e olio, den spanischen Gambas al ajillo, Knoblauchbrot, verschiedenen Würzsaucen oder Dips wie Aioli und Tsatsiki vor, wirkt jedoch auch allgemein geschmacksverstärkend und wird deshalb zu verschiedensten Braten-, Schmor-, Fisch- oder Eintopfgerichten hinzugefügt. Beim Anbraten darf er nicht zu braun werden, weil er sonst bitter schmecken kann. Mit einer Knoblauchpresse oder einem guten Kochmesser lassen sich die Knoblauchzehen fein zerteilen.
Der Geruch nach frisch verzehrtem Knoblauch soll sich durch ein Glas Milch oder Kaugummis mit Pfefferminze vorübergehend mildern lassen.

Die wirksamen Inhaltsstoffe stecken in den Knoblauchzehen. Knoblauch enthält z.B. Selen
und neben Speicherkohlenhydraten (insbesondere Fructane) auch schwefelhaltige Verbindungen wie das geruchlose Alliin – eine schwefelhaltige Aminosäure – sowie deren Vorstufen. Diese Enzyme gelangen erst durch Verletzung der Zellen (beispielsweise beim Quetschen oder Pressen der Zehen) in Kontakt mit Alliin, wobei die Verbindung abgebaut und die eigentlichen Wirkstoffe Allicin und weitere Folgeprodukte erst gebildet und durch den roten Blutfarbstoff zu Schwefelwasserstoff umgewandelt werden. Die frischen Zwiebeln enthalten zu 0,35 bis 1,15 Prozent Alliin. Allicin ist sehr instabil und wandelt sich schnell in andere Schwefelverbindungen um, zum Beispiel in Ajoene und Vinyldithiine. Allicin ist auch Ausgangsstoff für andere schwefelhaltige Verbindungen, die insbesondere beim Erhitzen von Knoblauch entstehen. Dazu gehören Diallyldisulfid, Diallylthiosulfonat und vor allem auch Ajoen, das die Eigenschaft hat, die Aggregation von Thrombozyten zu verhindern, und somit antithrombotisch wirkt.

Dem Inhaltsstoff Allicin und dessen Abbauprodukten sprechen Experten diverse gesundheitsfördernde Effekte zu. In Laborversuchen fanden Wissenschaftler heraus, dass Knoblauch das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmt und sogar leicht antiviral wirkt.

Außerdem greift die Knolle – zumindest in Experimenten – hemmend in die Blutgerinnung ein. Dadurch könnte das Zwiebelgewächs potenziell Blutgefäße vor negativen Einflüssen schützen. Darauf weisen auch Studien hin: Menschen, die regelmäßig Knoblauch essen, bekommen seltener Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Wer blutverdünnende Mittel einnehmen muss, sollte Knoblauch vorsichtig verwenden, denn unter Umständen verstärkt die Heilpflanze die blutgerinnungshemmende Wirkung der Medikamente. Im Zweifel immer den Arzt des Vertrauens fragen.

Manche Menschen vertragen Knoblauch nicht so gut und bekommen Magenschmerzen oder ihnen wird übel.

Alle anderen interessieren sich vielleicht für zwei traditionelle Rezepte:

Knoblauchtinktur nach asiatischem Rezept
Traditionelle Knoblauch-Zitronen-Kur

Quellen: Wikipedia, www.zentrum-der-gesundheit.de, www.apotheken-umschau.de, mündliche Überlieferungen, Volkswissen

KNOBLAUCH-ZITRONEN-KUR

Man sagt, die Zitronen-Knoblauch-Kur wirkt wie ein Jungbrunnen. Es heißt, sie befreie den Körper von Kalkablagerungen und führe zu einer Art von Entkalkung des Körpers. Kalkablagerungen können sich u.a. an den Arterienwänden, den Gelenken oder im Gehirn bilden. Werden diese nun beseitigt, kann sich das Wohlbefinden deutlich verbessern. Ein zu hoher Blutdruck könnte sich normalisieren, das Herz-Kreislaufsystem wird entlastet, die Beweglichkeit der Gelenke verbessert sich und auch die geistige Leistungsfähigkeit kann gesteigert werden. Eine Knoblauchfahne zeigt sich während der Kur nicht, da die Zitronen den Knoblauchgeruch vollständig neutralisieren.

Wie jede reinigende Kur kann auch die Knoblauch-Kur in den ersten Tagen sog. Entgiftungssymptome verursachen. Dazu gehören insbesondere Kopfschmerzen, Durchfall, Hautunreinheiten oder auch eine vorübergehende Verstärkung vorhandener Symptome. Sollten auftauchende Symptome länger als drei Tage andauern, setzen Sie sich mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker in Verbindung, damit er mögliche andere Ursachen abklären kann.

Trinken Sie während der Knoblauch-Kur in jedem Fall viel Wasser (nicht zu, sondern zwischen den Mahlzeiten, am besten in einem Abstand von 30 – 60 Minuten zu den Mahlzeiten). Am besten keine anderen Getränke in dieser Zeit zu sich nehmen und sich möglichst gesund von vitalstoffreicher basenüberschüssiger Kost ernähren, die den Organismus entlastet, damit er seine Kraft und Energie auf Reinigungs- und Heilprozesse konzentrieren kann.

Die Kombination aus Knoblauch und Zitrone trägt zu einer Regeneration im ganzen Körper bei. Das Ergebnis der Kur wird durch die Kombination mit den folgenden Gewürzen noch zusätzlich verbessert:

Ingwer wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend.
Kurkuma wirkt ebenfalls entzündungshemmend, krebsvorbeugend und antioxidativ.
Schwarzer Pfeffer wirkt entzündungshemmend, immunstärkend und verdauungsfördernd.

Zutaten für 20 Tage (für 2 Personen):

1 Liter Wasser
4 Bio-Zitronen
1 Bio-Limette
30 Zehen Knoblauch
3 cm großes Stück Bio-Ingwer mit Schale
1-2 TL Kurkumapulver
1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Zitronen unter warmem Wasser gut reinigen, vierteln und mit der Schale in einen Mixer geben. Die Knoblauchzehen schälen und zusammen mit dem Ingwer ebenfalls in den Mixer geben. Ganz wenig Wasser dazugeben und alles kurz und kräftig mixen.

Die entstandene Paste in einen Topf geben, mit 1 Liter Wasser verrühren, auf dem Herd erhitzen und ganz kurz aufkochen lassen. Dann sofort vom Herd nehmen.

Ein feines Sieb über eine Schüssel legen, die Flüssigkeit vorsichtig hineingießen und mit einem Löffel kräftig durch das Sieb streichen, bis keine Flüssigkeit mehr austritt.

Die Gewürze in den Saft geben, intensiv verrühren und unter Zuhilfenahme eines Trichters in Glasflaschen füllen. Sobald der Saft abgekühlt ist, die Flaschen verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.

Die Zitronen-Knoblauch-Restmasse in ein verschließbares Glas geben und ebenfalls im Kühlschrank aufbewahren. Sie eignet sich sehr gut als Würze für Salatsaucen, Marinaden oder Gemüsezubereitungen. Ganz ausgezeichnet wirkt die Restmasse auch als Umschlag bei Gelenkbeschwerden.

Anwendung
Die Flasche kräftig schütteln. Täglich nach Ihrer Hauptmahlzeit 25 ml davon in ein kleines Glas geben und trinken. Falls Sie den Saft abends trinken und feststellen, dass Sie plötzlich schlechter schlafen, sollten Sie ihn stattdessen nach dem Frühstück oder Mittagessen zu sich nehmen.

Trinken Sie den Saft täglich über einen Zeitraum von 3 Wochen (die o. g. Menge reicht für 20 Tage). Dann machen Sie eine einwöchige Pause und wiederholen die Kur für weitere 3 Wochen.

Es folgt wieder eine einwöchige Pause und die Kur beginnt von vorne. Wiederholen Sie den Ablauf, bis Sie die 3-wöchige Kur insgesamt drei- bis viermal absolviert haben.

Die Zitronen-Knoblauch-Kur sollte einmal jährlich durchgeführt werden.
Stellen Sie den Trunk immer frisch für drei Wochen her. Über diesen Zeitraum ist er problemlos im Kühlschrank haltbar.

 

 

Die Asiatische Knoblauch-Kur (Dauer ca. 8 Wochen)

Für die Knoblauch-Kur benötigen Sie:

Ein fest verschliessbares 500-ml- oder 1-Liter-Glas (z. B. Einmachglas)
Ein 200-ml-Pipettenfläschchen, in das Sie später die fertige Tinktur abfüllen oder mehrere kleinere Fläschchen
Ein feines Tuch zum Abgiessen der Tinktur
350 g Bio-Knoblauch
200 ml Alkohol (z. B. Wodka, Doppelkorn o. ä. mit mindestens 40 % Alkohol, in manchen Quellen wird zu 70- oder sogar über 90-prozentigem Alkohol geraten; achten Sie aber in jedem Fall darauf, dass Sie trinkbaren Alkohol verwenden, also nicht etwa vergällten Alkohol)

Schälen Sie den Knoblauch und zerkleinern Sie ihn in einem Mörser. Wenn Sie keinen Mörser haben, dann hacken Sie den Knoblauch in kleinstmögliche Teilchen und geben ihn gemeinsam mit dem Alkohol in ein fest verschliessbares Glas.
Verschliessen Sie das Glas und stellen Sie es 10 Tage lang an einen kühlen Platz (im Hochsommer in den Kühlschrank).
Nach 10 Tagen gießen Sie die nun etwas grünliche Flüssigkeit durch ein feines Tuch und drücken Sie die Knoblauchmasse gut aus.
Füllen Sie die Tinktur nun in ein passendes Pipettenfläschchen; alternativ können Sie die Tinktur auch in einem verschliessbaren Glas lagern, zur Dosierung der Tropfen sollten Sie jedoch am besten eine Pipette verwenden, eine Pipette erleichtert die Dosierung.
Lassen Sie Ihre Knoblauchtinktur noch drei weitere Tage im Kühlschrank stehen und beginnen Sie danach mit der Knoblauch-Kur.

Geben Sie die in unten stehender Tabelle angegebene Tropfenmenge immer in etwas Wasser und nehmen Sie die Mischung jeweils 20 Minuten vor jeder der drei Hauptmahlzeiten ein. Sie können die Wassermenge mit steigender Tropfenmenge ebenfalls etwas steigern, um die Knoblauchtinktur problemlos nehmen zu können und ein Brennen im Mund-Rachenraum zu vermeiden.

Anwendung
Bei der ersten Mahlzeit beginnen Sie mit einem Tropfen und nehmen bei jeder folgenden Mahlzeit jeweils 1 Tropfen mehr (also Frühstück 1 Tropfen, mittags 2, abends 3, nächstes Frühstück 4, mittags 5, usw.) Bis Sie am Abend des 5 Tages 15 Tropfen einnehmen. Am 6 Tag nehmen Sie noch einmal 15 Tropfen zum Frühstück, dann zu jeder Mahlzeit einen Tropfen weniger (mittags 14, abends 13), bis Sie am des 10 Einnahmetages nur noch einen Tropfen einnehmen.

Ab dem 11. Tag nehmen Sie 25 Tropfen pro Mahlzeit und bleiben bei diesem Einnahmeschema (3 x 25 Tropfen pro Tag und Mahlzeit), bis die Tinktur aufgebraucht ist. Nach den ersten 10 Tagen werden Sie noch Tinktur für etwa 50 Tage übrig haben, was einer Gesamtdauer von zwei Monaten entsprechen würde – vorausgesetzt Ihre Pipette generiert Tropfen in einer Größe, die pro 20 Tropfen 1 ml ergeben.

Die Kur soll angeblich nur einmal alle fünf Jahre durchgeführt werden – so soll es zumindest überliefert worden sein. Den Grund für diese Empfehlung kenne ich jedoch nicht.

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