Das veränderte Machtgefüge hinterließ bleibenden Eindruck in der Kultur und im kollektiven Gedächtnis der Menschen, das hervorgegangen war aus dieser Unzufriedenheit und den daraus resultierenden Kriegsfolgen und nun ganz langsam zum Aufstieg des Bürgertums führte. Durch den resultierenden Aufschwung des Handels kam der Merkantilismus als Wirtschaftsform auf.
Eine Erschütterung wiederholte sich 1683 in Europa mit der zweiten Belagerung Wiens nach 1529 durch die Türken. Durch Einwirkung des Papstes kam es zu einer umfassenden Koalition zur Verteidigung gegen die Türken. Die damals stärkste Militärmacht Europas, Frankreich unter dem „Sonnenkönig“ Ludwig XIV., beteiligte sich nicht an der Koalition, sondern nutzte die Tatsache, dass der deutsche Kaiser mit der Türkenabwehr beschäftigt war, zur Fortsetzung seiner Reunionskriege.
Geistesgeschichtlich wurde die Renaissance durch die Philosophie der Aufklärung fortgesetzt, die die Stellung der Religion schwächte und die Grundlage für erste Demokratiebewegungen legte. Die Naturwissenschaften erzielten große Fortschritte; mit Erfindungen wie der Dampfmaschine begann im späten 18. Jahrhundert die industrielle Revolution, die Wirtschaft entwickelte sich zum frühen Kapitalismus. Ab 1756 wurde der Siebenjährige Krieg von Preußen und Großbritannien auf der einen Seite gegen Österreich, Frankreich und Russland auf der anderen Seite geführt. Die Hauptveränderung auf dem Kontinent war der Aufstieg Preußens zur Großmacht, das weltpolitische Ergebnis war, dass Frankreich einen großen Teil seiner Kolonien an Großbritannien verlor, das dadurch den Grundstein zu seinem Weltreich legte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte die Weigerung von König Ludwig XVI. von Frankreich, unterstützt vom Adel und der Kirche, dem sogenannten dritten Stand mehr Einfluss zu geben, zur Französischen Revolution von 1789. Es war ein maßgeblicher Versuch, einen neuen Staat nach den Prinzipien der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit (Liberté, Egalité, Fraternité) zu schaffen. Der König wurde hingerichtet, in Frankreich wurde die Republik ausgerufen und eine Art demokratischer Regierung wurde errichtet. In den darauf folgenden Wirren, die unter anderem durch die Kriegserklärungen der meisten europäischen Monarchien ausgelöst wurden, übernahm General Napoleon Bonaparte nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire VIII die Macht. Die Trennung von Exekutive und Legislative, also die Gewaltenteilung zwischen Gesetzgebung und Kontrolle, wurde nun in Frankreich vollzogen und war der Anfang vom Ende des Feudalismus in ganz Europa. Um ein Übergreifen von Revolutionen sowie veränderte Machtgefüge in Europa zu verhindern, nahmen am Ende des 18. Jahrhunderts die Koalitionskriege ihren Anfang.
Die industrielle Revolution, ausgehend von Großbritannien, förderte die Mechanisierung der Arbeitsprozesse und den internationalen Handel. Die Aufklärung forderte die Gewaltenteilung. Sie war der Vorbote der Französischen Revolution von 1789, aus welcher als neuer Herrscher Frankreichs Napoleon hervorging, der bis 1815 mehrere Kriege führte.
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war von weiteren Revolutionen gekennzeichnet, aus denen das Bürgertum und die Arbeiterklasse in Frankreich und England gestärkt hervorgingen. 1861 entstand das Königreich Italien und 1871 das Deutsche Reich als Nationalstaaten, wie die meisten damaligen Staaten Europas in Form von konstitutionellen Monarchien. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verstärkte sich im Zuge des Imperialismus der Konkurrenzkampf der europäischen Großmächte, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Die russische Oktoberrevolution von 1917 führte zur Bildung der kommunistischen Sowjetunion.
In den zahlreichen Kriegen des napoleonischen Zeitalters besiegte Napoleon mehrmals den habsburgischen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der 1804 den Titel eines „Kaisers von Österreich“ annahm und nach der Bildung des sogenannten Rheinbundes 1806 die römisch-deutsche Kaiserkrone niederlegte, was das Ende des Heiligen Römischen Reiches als Staatswesen bedeutete. Auch Russland wurde mehrfach von Napoleon militärisch besiegt und Preußen erlitt 1806/7 ebenfalls eine schwere Niederlage. Napoleon errichtete zeitweilig erneut einen polnischen Staat in Form des Herzogtums Warschau, das im ausgehenden 18. Jahrhundert von Preußen, Österreich und Russland vernichtet worden war. 1804 ließ er sich zum französischen Kaiser ernennen. 1815 wurde er endgültig bei Waterloo geschlagen.
Nach der Niederlage Frankreichs versuchten die anderen europäischen Mächte beim Wiener Kongress von 1814/1815 unter Federführung des österreichischen Staatskanzlers Fürst von Metternich und in der Zeit des Vormärz zwischen 1815 und 1848, mit Hilfe von Restaurationsmaßnahmen die Situation vor 1789 wiederherzustellen. Sie waren jedoch längerfristig nicht in der Lage, die Ausbreitung der revolutionären Bewegungen aufzuhalten. Die Bürgerschicht war stark von den demokratischen Idealen der Französischen Revolution beeinflusst. Außerdem brachte die industrielle Revolution im Lauf des 19. Jahrhunderts tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Veränderungen mit sich. Die Arbeiterklasse wurde zunehmend von sozialistischen, kommunistischen und anarchistischen Ideen beeinflusst, besonders von den Theorien, die von Karl Marx im Kommunistischen Manifest 1848 zusammengefasst worden waren. Weitere Destabilisierung kam durch die Gründung nationalistischer Bewegungen unter anderem in Deutschland, Italien und Polen, die die nationale Einheit und/oder die Befreiung von Fremdherrschaft forderten. Als Folge dieser Entwicklungen gab es in der Zeit zwischen 1815 und 1871 eine große Anzahl von Umsturzversuchen und Unabhängigkeitskriegen, etwa die Julirevolution 1830 oder die Revolutionen von 1848/49. Auch wenn die Revolutionäre oft besiegt wurden, hatten die meisten Staaten bis 1871 eine Verfassung erhalten und wurden nicht mehr absolutistisch regiert. Deutschland wurde 1871 nach den drei Einigungskriegen (1864 Deutsch-Dänischer Krieg, 1866 Deutscher Krieg gegen Österreich und 1870/1871 Deutsch-Französischer Krieg) im Schloss Versailles zum Deutschen Kaiserreich unter Kaiser Wilhelm I. ausgerufen. Dessen Politik wurde bis 1890 wesentlich von Reichskanzler Otto von Bismarck bestimmt, siehe dazu auch Bündnispolitik Otto von Bismarcks.
Ähnlich wie in Deutschland wurde nach dem Scheitern der demokratisch und liberal gesinnten Revolutionen und Unabhängigkeitsbewegungen in den italienischen Fürstentümern die italienische Einigung durchgesetzt. Nach drei Unabhängigkeitskriegen gegen Österreich entstand der italienische Nationalstaat als Königreich Italien unter sardischer Führung. 1861 wurde der sardinische König Viktor Emanuel II. zum italienischen König proklamiert. Sein Ministerpräsident Camillo Benso Graf von Cavour spielte für Sardinien-Piemont und Italien eine ähnliche Rolle wie Bismarck für Preußen und das Deutsche Reich. In Frankreich kam es nach dem Sturz von Kaiser Napoleon III. als Folge der französischen Niederlage im Krieg gegen Preußen und die anderen deutschen Staaten zur Ausrufung der Dritten Französischen Republik. Im Verlauf der Umwälzungen in Frankreich hatten sich 1871 die Pariser Bürger und Arbeiter gegen die preußenfreundliche Politik der jungen Republik erhoben und die Pariser Kommune gegründet. Sie gilt als der erste sozialistisch-kommunistische Revolutionsversuch, wurde aber schon nach wenigen Wochen blutig niedergeschlagen. Die letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts wurden durch eine zunehmende wirtschaftliche und machtpolitische Konkurrenz der Großmächte Zentraleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Frankreichs und Großbritanniens bestimmt. Diese Konkurrenz führte unter anderem zu einer verstärkten Militarisierung der jeweiligen Gesellschaften, einem Rüstungswettlauf, dem „Wettlauf um Afrika“ und Asien („Great Game“) und zu einem Höhepunkt des Imperialismus und Nationalismus. Diese Entwicklungen führten langfristig, insbesondere nach der Auflösung des bismarckschen Bündnissystems unter Kaiser Wilhelm II., das bis 1890 für eine gewisse zwischenstaatliche Stabilität gesorgt hatte, zum Ersten Weltkrieg.
Die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen des Ersten Weltkriegs sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 begünstigten den Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland, des Faschismus in Italien, des Franquismus in Spanien und führten letztlich zum Zweiten Weltkrieg.
Nach dem Kriegsende im Jahr 1945 war Europa in der Periode des Kalten Kriegs durch den „Eisernen Vorhang“ zwischen dem von den USA dominierten Westen und dem von der Sowjetunion beherrschten Ostblock getrennt. 1989 fiel der Eiserne Vorhang und in allen Ostblockstaaten erodierte die Macht der Kommunisten. Das bewirkte einen Wechsel des Regierungssystems in der DDR, in Polen, in Ungarn, in der ČSSR, sowie in Bulgarien und in Rumänien. Bis 1991 wurden die meisten sowjetischen Gliedstaaten unabhängig und die Sowjetunion selbst löste sich auf. Ab 1991 kam es zum Zerfall Jugoslawiens. Mit der Auflösung des Ostblockes änderte sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend womit sich im Rahmen der europäischen Einigung Möglichkeiten zur Vertiefung der Integration aber auch zur Vorbereitung von Erweiterungen im Osten ergaben. Mit der EU-Erweiterung sind dann bis 2007 einige Staaten und Gebiete des ehemaligen Ostblocks der EU beigetreten.