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Europa, wie wir wurden, was wir sind – Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit, Neolithikum

Für Nordeuropa waren mehrere Eiszeiten vor allem für die weitere Entwicklung der geologischen Formationen bestimmend. Diese Vereisungen betrafen das heutige Skandinavien, Island, Irland, den Norden Deutschlands, Polens und Russlands. Die letzte Hauptvereisungszeit dauerte etwa von 23.000 bis 10.000 v. Chr.

Die Zeit nach dem Ende der letzten Vereisung in Europa wird als Mittelsteinzeit bezeichnet. Es breiteten sich dichte Wälder in Europa aus und die wenigen Menschen, die nomadisch in kleinen Sippen von etwa 20 Personen als Jäger und Sammler lebten, mussten sich an die neuen Umweltbedingungen gewöhnen.

In einer langen Entwicklung, beginnend im 10. Jahrtausend v. Chr., begann sich im Fruchtbaren Halbmond (vom Südiran über Nordsyrien, Südtürkei, bis Libanon, Palästina) die Landwirtschaft zu entwickeln. Diese Entwicklung, auch als „Neolithische Revolution“ bezeichnet, verbreitete sich im 6. Jahrtausend v. Chr. nach Europa.

Nach Westen verlief diese Ausbreitung entlang der Küsten des Mittelmeeres, nach Nordwesten entlang der Donau ins westliche Mitteleuropa. Nach Nordosten um oder entlang der Küsten des Schwarzen Meeres. Die Ausbreitungswege nach Osten sind bisher weniger erforscht.

Hinweise auf dauerhafte Siedlungen des Menschen (Homo sapiens) gibt es von ca. 5000 v. Chr. an. Aus dieser Zeit wurden zum Beispiel an der Lahn in Wetzlar-Dalheim Siedlungsreste der Bandkeramiker gefunden. Die Fachwerkhäuser haben einen je 30 Meter langen Grundriss. Sie werden von einem rund zwei Meter tiefen Graben sowie einem vorgelagerten Wall geschützt. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung bestanden zwei voneinander unabhängige Brunnen innerhalb der Befestigung. (Die Bandkeramik ist die älteste Bauernkultur Mitteleuropas. Die Menschen im Gebiet des heutigen Deutschlands begannen erstmals stabile Häuser zu bauen, Keramik zu produzieren, Getreide anzubauen und Tiere zu züchten und legten damit die Wurzeln unserer heutigen Kultur. Zahlreiche Fundplätze und Funde sind bekannt, aus denen das damalige Leben gut rekonstruiert werden kann. Benannt wurde die Kultur, die auf 5500 bis etwa 5000 v. Chr. Datiert wird, nach den bandartigen Motiven, mit denen die Menschen damals ihre Gefäße verzierten.)

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