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Gesund bleiben mit Kräutern und Gewürzen

Salbei

Altes Wissen

So manches von dem Wissen unserer Vorfahren ist im Laufe der Jahre verloren gegangen oder muss heute wieder ganz neu entdeckt werden.

Bereits zwischen 1150-1160 hat Hildegard von Bingen eine große Schrift über die Eigenschaften und Wirkungen von Kräutern, Bäumen, Edelsteinen, Tieren und Metallen geschaffen, die später unter der Bezeichnung „Physica“ gedruckt wurde. Ein zweites Werk von ihr, Causae et curae (Ursachen und Behandlungen) genannt, ist nur in einer einzigen Handschrift überliefert. Anfang der 1970 Jahre wurde Hildegard von Bingen „wiederentdeckt“. Die Äbtissin aus Bingen wird nicht nur von vielen Katholiken verehrt, sondern gilt heute auch als eine Art Urmutter der europäischen Alternativmedizin. Das Geschäft mit Hildegard-Produkten boomt, stößt allerdings nicht auf ungeteilte Begeisterung.

Ein weiterer früher Heilkundiger war Leonhart Fuchs (1501 – 1566). deutscher Mediziner und Botaniker. Das Kräuterbuch von 1543 (http://www.waimann.de/capitel/inhalt.html) ist auch im Internet zu finden und eine historische Basis für die Pflanzenheilkunde.

 

Kräuter würzen unsere Speisen, enthalten aber auch zahlreiche sekundäre  Pfkanzenstoffe, die antibakteriell, entzündungshemmend oder blutdrucksenkend wirken können. Auch die ätherischen Öle, die meist den charakteristischen Geruch ausmachen, gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und tun unserem Organismus gut. Diese ätherischen Öle können je nach Kraut appetitanregend, beruhigend wirken oder etwa Blähungen vorbeugen. Hier einige Beispiele:

Petersilie
enthält neben Vitamin C und K auch zahlereiche Minaralstoffe wie Eisen oder Beta-Karotin. Beta-Karotin wandelt der Körper in Vitamin A um, wirkt antioxidativ und regt zahlreiche Funktionen des Immunsystems an.

Basilikum
entält neben Beta-Karotin auch Magnesium und Eisen. Es wrkt appetitanregend, entwässernd, blutdrucksenkend und hat den Ruf bei Verdauungsbeschwerden hilfreich zu sein.

Dill
enthält neben Beta-Karotin auch Vitamin C, Kalzium und Kalium. Dill hilft bei Blähungen und unterstützt die Regeneration der Zellen im Körper.

Thymian
enthält Eisen und Kalzium. Es wirkt antibakteriell und schleimlösend und ist deshalb auch bei Husten und Halsbeschwerden hilfreich.

Liebstöckel
ist als Maggikraut bekannt und enthält Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Kalium. Es regt den Appetit an und soll harntreibend sein.

Koriander
enthält neben ätherischen Ölen auch Vitamin A und C. Es hilft gegen Verdauungsbeschwerden, Völlegfühl, Blähungen und bei Magen-Darm-Krämpfen.

Salbei
wirkt durch die enthaltenen Gerbstoffe verdauungsfördernd, lindert Blähungen und kann schweißhemmend sein. Außerdem wirkt Salbei antibakteriell und entzündungshemmend.

 

Kräuter sollten am besten frisch verarbeitet und verzehrt werden, doch durch die ätherischen Öle können sie  auch die Magenschleimhaut reizen und sogar zu Magenbeschwerden führen, daher gilt hier, wie so oft, -alles in Maßen, dafür aber regelmäßig.

 

Weißer Andorn – wirkt schleimlösend, hilft bei Atemnot und Husten

Senföle – helfen bei Erkältung und gelten als natürliche Antibiotika

Knoblauch – ist bereits von Natur aus ein starkes Antibiotikum mit weitreichenden gesundheitlichen Vorteilen. Knoblauch bekämpft schädliche Bakterien und Pilze aller Art. Gleichzeitig schont Knoblauch die Darmflora, ja, er soll gar die Zahl der nützlichen Darmbakterien erhöhen und kann somit zur Sanierung der Darmflora beitragen.

Zwiebeln – sind die nächsten Verwandten des Knoblauchs. Sie verstärken die Knoblauchwirkung und stellen gemeinsam mit diesem ein starkes Duo gegen Krankheiten dar.

Meerrettich – wirkt sich besonders vorteilhaft auf die Atemwege aus, die Nasennebenhöhlen und die Lungen. Verstopfte Neben- und Stirnhöhlen werden gereinigt, die Blutzirkulation wird verbessert und nahende Erkältungen oder die Grippe haben keine Chance mehr.

Ingwer und Chili – hemmen Entzündungen, lindern Schmerzen und stimulieren enorm den Kreislauf. Sie bekämpfen Krankheiten an Ort und Stelle.

Kurkuma – ist wohl im Hinblick auf die antibiotische Wirkung das beste Gewürz. Es bekämpft Infekte, reduziert Entzündungen, hemmt die Krebsentwicklung, lindert Gelenkschmerzen und beugt gar Demenz vor.

Schwarzer Pfeffer – wirkt u.a. entzündungshemmend, immunstärkend und verdauungsfördernd. Zudem erhöht er die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erheblich.

Blütenhonig – leistet aufgrund seiner antibakteriell, antimykotischen und antioxidativen Wirkung, sowohl bei Infekten als auch bei vielen entzündlichen Prozessen, dem Körper hervorragende Dienste. Eine ganz besondere Eigenschaft des Honigs ist seine Fähigkeit zu verhindern, dass sich pathogene Bakterien im Körper zusammenrotten und sogenannte Biofilme bilden, die es ihnen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren. Honig blockiert dieses Kommunikationssystem mit der Folge, dass diese Bakterien nicht mehr als geschlossene Gruppe agieren können und so auch deutlich anfälliger für konventionelle Antibiotika-Behandlungen werden.

Apfelessig – wurde zu Heilzwecken schon vom Vater der Medizin – Hippokrates – um 400 vor Christus verwendet. Man sagt, er habe im Krankheitsfall nur zwei Mittel eingesetzt: Honig und Apfelessig. Apfelessig ist reich an Pektin, einem Ballaststoff, der hohe Cholesterinwerte senkt und den Blutdruck reguliert. Apfelessig unterstützt ferner den Mineralstoffhaushalt und damit die Knochengesundheit. Zwar liefert Apfelessig nur wenig Calcium, aber er hilft dabei, dass der Körper das Calcium aus der Nahrung besser resorbieren kann. Da Apfelessig ausserdem sehr kaliumreich ist, verleiht er Haar wieder Glanz, Nägeln Festigkeit und hilft überdies bei der Entgiftung des Körpers. Apfelessig enthält Apfelsäure, die sehr gut gegen Pilze und bakterielle Infektionen wirkt. Auch Harnsäurekristalle werden von der Apfelsäure rund um die Gelenke herum aufgelöst, was zu einer Linderung von Gelenkschmerzen führt.

 

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Wikipedia, https://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen-lexikon,
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/natuerliche-antibiotika-selbst-hergestellt-ia.html (Carina Rehberg)

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Ernährung im Wandel der Zeit

 

Essen soll heute Genuss sein, ist aber auch eines der wichtigsten Grundbedürfnisse der Menschheit. In der Antike und im Mittelalter waren Hungersnöte an der Tagesordnung und daher nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln selbstverständlich, weggeworfen wurden Lebensmittel nicht.

Heute dagegen kämpfen wir mit Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruch, Fettleibigkeit und Diabetes, haben das ganze Jahr über eine reiche Auswahl an Lebensmitteln und schmeißen tonnenweise Lebensmittel auf den Müll. In Deutschland landen rechnerisch aus Privathaushalten jedes Jahr 55 Kilogramm der gekauften Lebensmittel im Müll, rund 25% der Einkäufe. Nimmt man die Gewerbeabfälle hinzu, kommt man auf 80 Kilogramm weggeworfener Lebensmittel pro Kopf, das entspricht insgesamt rund 11 Millionen Tonnen Lebensmitteln, im Wert von etwa 25 Milliarden Euro, nur in Deutschland.

Eva Musholt, Mitglied und Pressereferentin von Restlos Glücklich e.V., einem Verein für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln, sagt: „In Deutschland haben wir das Problem, dass die Lebensmittelpreise teilweise viel zu niedrig sind. Es fehlt ein Gefühl dafür, was unsere tägliche Nahrung eigentlich wert ist. Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, warum es in unseren Haushalten oft „überschüssige“ Lebensmittel gibt, die dann „gewissenlos“ – teilweise auch viel zu früh – in der Tonne landen. Was sich viele dabei nicht bewusst machen: Lebensmittelmüll trägt wesentlich zum Klimawandel bei.“ Angekommen ist diese Problematik schon bei vielen Menschen, ca. 84% der Deutschen sind der Ansicht, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden sollten.

Auch die Poklitik hat dieses Problem erkannt. Bis 2030 sollen die Lebensmittelabfälle halbiert werden, wie das Bundeskabinett 2019 beschlossen hat. Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung möchte die Bundesregierung dieses Ziel erreichen.

Die Globalisierung und fast beliebige Verfügbarkeit von Lebensmitteln in entwickelten Industrieländern hat dazu geführt, dass sich neben dem klassischen Alllesesser viele verschiedene andere Ernährungsweisen etabliert haben. Gesundheit, Tierwohl, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Lifestyle sind heute Faktoren die bei der Ernährung eine Rolle spielen.

Kurzer Überblick:
Omnivoren
sind die klassischen Allesesser. Sie essen alle pflanzlichen und tierischen Lebensmittel, mal von einem mehr, mal vom anderen weniger.

Flexitarier
essen nur selten Fleisch, und wenn, dann keine Billigware aus Massentierhaltung. Qualität, artgerechte Haltung und nachhaltige Produktion spielen hier ebenso eine Rolle wie der Einkauf im Bioladen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt, dass sich 42 Millionen Deutsche (50,6%) so ernähren, ohne sich wissentlich dieser Gruppe zuzuordnen.

Pescetarier
verzichten auf Fleisch und Fleischprodukte, nicht aber auf Meeresfrüchte und Fisch. Umfragen lassen vermuten, dass rund 3% der Bevölkerung Pescetarier sind.


Vegetarier
essen kein Fleisch und keinen Fisch. Darüber hinaus ist es eher uneinheitlich und unterteilt sich weiter in z.B. Ovo-Lacto-Vegetarier (Eier und Milchprodukte) und andere. Für den einen ist Gelatine, Käse oder Kuchen mit Eiern noch akzeptabel während andere völlig vegan leben.
statista.de weist für 2020 einen Anteil von 6,5 Millionen Menschen aus (7,8%), die sich als Vegetarier bezeichnen

Veganer
essen gar keine tierischen Produkte oder Erzeugnisse. Selbst Honig  ist für einen Veganer tabu. Veganer lehnen grundsätzlich die Nutzung tierischer Produkte ab. Damit sind im Prinzip auch Lederschuhe oder Wollpullover tabu. Vegane Ernährung ist ohne weiteres möglich, wenn man die Nährstoffaufnahme im Blick hat. Besonders das B12-Vitamin kommt überwiegend nur in tierischen Produkten vor.
statista.de zählte 2020 1,1 Millionen Veganer (1,3%)

Frutarier
Frutarier streben eine Ernährung mit pflanzlichen Produkten an, die nicht die Beschädigung der Pflanze zur Folge haben, von der sie stammen. Dazu gehören etwa Obst, Nüsse und Samen. Manche Frutarier verzehren nur Obst, das bereits vom Baum gefallen ist, aber auch Getreide, da es bei der Ernte schon abgestorben sei.
Knollen, Blätter oder Wurzeln von Nahrungspflanzen sowie Lebensmittel tierischen Ursprungs sind komplett tabu.

 

99% der Deutschen legen Wert darauf, dass Essen schmeckt.
Für 91% ist es wichtig, gesund zu essen.
48% legen großen Wert auf eine schnelle Zubereitung.
Für 36% ist der Kaloriengehalt sehr wichtig.
32% achten verstärkt auf den Preis.
40% der Deutschen kochen täglich.
37% kochen 2- bis 3-mal in der Woche.
10% kochen nie.
71% der Deutschen essen täglich Obst und Gemüse.
64% essen täglich Käse und Milchprodukte.
Bei 28% wird täglich Fleisch und Wurst gegessen.
23% möchten nicht auf süße oder herzhafte Knabberein verzichten.

 

 

Von der Antike bis heute
Anfangs gab es nur sehr begrenzten regionalen Warenaustausch, dementspechend aß man, was da war:
500 vChr. – 500 n.Chr.
Brot, Käse, Eier. Fische, Schweinefleisch,Rindfleisch, Pilze, Bohnen, Erbsen, Linsen, Beeren, Oliven, Äpfel, Datteln, Feigen, getrunken wurde Milch oder Wein sowie Posca (Essigwasser)

im Mittelalter 500 – 1500 n.Chr.
kamen Huhn, Rüben, Pastinaken und Nüsse, sowie Met als Getränk hinzu.
Die älteste Rezeptsammlung stammt aus dem Jahr 1350 und wurde am fürstbischöflichen Hof in Würzburg verfasst. Erste Erwähnung von arabischem Einfluss.

Renaissance 1500 – 1700 n.Chr.

Wild, Sauerkraut, Rettich, Lauch, Kürbisse, Gurken, Fenchel, Eicheln und Bucheckern bereicherten in dieser Zeit den Speiseplan. Getrunken wurde jetzt auch Weinbrand, Kaffee, Tee, Kakao, und Milch.
1683 brachen die Türken die Belagerung von Wien ab und hinterließen 500 Säcke mit Kaffee.

Industrialisierung 1700 – 1900 n.Chr.
Kartoffeln, Mais, Spargel, Tomaten, Vanille, und Zucker als Massenware ergänzten den Speiseplan. Endlich war Wasser sauber genug um es zu trinken, außerdem Muckefuck. Die Kartoffel, wie auch andere Feldfrüchte, wurde von England und den Niederlanden in die europäische Esskultur gebracht, löste die Breigerichte ab und half die Hungerkrisen zu überwinden.

nach 1900

Tiefgefrorenes Fischfilet, tiefgefrorenes Gemüse und tiefgefrorenes Obst, Kaugummis, Bonbons, Zuckerstangen, Dosensuppen und Dosengerichte, Burger, Pommes, Pizza, Döner kamen zu uns, ebenso wie Cola und Limonade.
Obwohl die erste künstliche Kühlung schon 1748 von William Cullen an der Universität Glasgow präsentiert wurde, wurde der Kühlschrank erst ab etwa 1950 zu einem massentauglichen Produkt.

Heute
wird unser Speiseplan noch um Fertiggerichte, Tütensuppen, fertige Tiefkühlgerichte, Fast Food, Süßigkeiten aller Art, Superfoods (Beeren Samen, Früchte),  sowie Fleisch, Gemüse und Obst jeglicher Art aus aller Welt ergänzt. Trinken können wir außerdem Fruchtsaft, Smoothies, Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch.
Lag der Zuckerkonsum pro Kopf im Jahr 1874 noch bei etwa 6,2 Kg, so liegt heute der Jahreswert bei rund 35 Kg pro Kopf.

In der Zukunft
werden wir wohl auch Insekten und Algenprodukte in unseren Speiseplan integrieren, genauso wie Klon-Fleisch, bzw. Laborfleisch und DNA- und Gen- optimiertes Gemüse. Superfood Smoothies, Wasser und zuckerfreie Softdrinks werden dazu gereicht.

 

 

 

Quellen:
www.krankenversicherung.net
wikipedia.de
statista.de

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Biologische Schafzucht und Schafwolle aus Deutschland

Verliehausen ist ein kleines Bioenergie-Dorf im südlichen Niedersachsen mit rund 380 Einwohnern. Der Ort liegt an den südlichen Ausläufern des Sollings im Tal der Schwülme. Auf einer Höhe von etwa 135 Metern in einem Talgrund, wird Verliehausen von Wiesen, Feldern und Wäldern umgeben. Die überwiegend bewaldeten umgebenden Höhenzüge erreichen im Westen eine Höhe von 300 Metern und ragen im Osten bis auf über 400 Meter hoch auf. Die Nachbarorte von Verliehausen sind Schoningen, Ahlbershausen, Offensen, und Arenborn.

Hier hält die Familie Borgelt seit 20 Jahren das selten gewordene Leineschaf. Mittlerweile leben dort mehr als 60 Mutterschafe dieser besonderen Rasse. Insgesamt 40 ha Land bewirtschaftet die Familie.

Seit 2018 befinden sie sich in der Umstellung zur ökologischen Landwirtschaft.
Im eigenen Hofladen verkaufen sie Produkte vom Schaf, wundervolle Felle und viele andere Produkte aus reiner Schafwolle. Geschoren werden die Tiere im Januar und Februar, wenn sie von der Weide in den Stall kommen. Anschließend wird der wertvolle Rohstoff der Leineschafe in aufwendigen Schritten weiterverarbeitet. Dann werden aus der Wolle am Spinnrad Fäden gesponnen. Schließlich entstehen daraus kuschelige Pullover, Jacken, Westen, Socken, Einlegesohlen, Mützen, Handschuhe und vieles andere mehr von Schaf und Lamm.

Auf Youtube gibt es einen kleinen Film (dieser Link öffnet eine neue Seite, youtube.com):
Zu Besuch bei der Schafzucht Borgelt in Verliehausen

Kaufen kann man im Hofladen:

Schafzucht Verliehausen
Familie Borgelt
Offenser Straße 8
37170 Uslar-Verliehausen

 

Quellen:
https://verliehausen.de/dorf/
https://www.lotta-karotta.de/regionale-erzeuger/steckbrief-borgelt.html
Foto: Screenshot aus dem Film „Zu Besuch bei der Schafzucht Borgelt in Verliehausen“ auf youtube.com

 

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Kraut und Gesundheit – Zitronenmelisse

Es erscheint uns leicht als selbstverständlich und doch verzaubert die nie endende Dynamik, die Gestaltungs- und Wirkungskraft der Pflanzenwelt uns immer wieder aufs Neue. Es ist das Wunder des Lebens, welches sich hier immer wieder zeigt, von der Aussaat, über die ersten Keimblätter, prächtige oder duftende Blütenstände bis zur Frucht- und Samenbildung und dem erneuten Beginn dieses Kreislaufs.

Viele Pflanzen ernähren uns, andere entzücken uns, manche heilen und wiederum andere schmecken einfach lecker oder erfreuen schlicht das Auge. Schon immer wurden Pflanzen oder aus Pflanzen gewonnene Wirkstoffe verwendet um Krankheiten zu heilen oder zu lindern. Obwohl sich heute wieder mehr Menschen für diese natürlichen Mittel interessieren, droht dieses Wissen doch vielfach in Vergessenheit zu geraten. liebhaberteile.de will daher mithelfen, dieses Wissen weiter zu verbreiten.

Kräuter verwenden

Nicht nur getrocknete Kräuter, sondern auch frische Kräuter lassen sich hervorragend, z.b. zur Herstellung von Tees, verwenden. Getrocknete Kräuter sind besonders als Vorrat fürs Winterhalbjahr sehr zu empfehlen.

Kräuter trocknen ist recht einfach, wenn man denn auf gute Belüftung achtet. Zuerst werden die Kräuter zum trocknen auf großen Papierbögen im Haus ausgebreitet, oder zu kleinen Bündeln gebunden aufgehängt.

Wichtig:

-Immer im Schatten trocknen.
-Blätter nicht nach Regen ernten und nur waschen, wenn es gar nicht anders geht, dann hinterher mit einem Handtuch abtupfen.
-Sind die Blätter trocken, bewahrt man sie am besten in Papiertüten auf, möglichst ohne sie zu zerkrümeln.

Übrigens: für die Teezubereitung kann man ganze, frische Zweige von 10-15 cm Länge in die Kanne geben und mit heißem Wasser übergießen. Anders als bei getrockneten Kräutern, die nach 5-10 Minuten aus der Kann genommen werden sollten, können frische Zweige dort bleiben.

Zitronenmelisse – beruhigt und entspannt

Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Zitronenmelisse wurde als Arzneipflanze in Zentraleuropa importiert und häufig in Klostergärten angebaut. Melisse heißt im Griechischen nicht nur „Honigbiene“, sondern gilt auch als Bienenweide und wurde daher früher gerne vor Bienenstöcken angepflanzt. Die Behausungen wurden außerdem mit dem Pflanzensaft eingerieben, der mit seiner antiseptischen Wirkung die Ausbreitung von Krankheiten verhindern sollte. In der Volksheilkunde wird die Zitronenmelisse überwiegend gegen Unruhe und Schlafstörungen eingesetzt, ihr Wirkungsspektrum ist allerdings deutlich größer.

Die Melisse (Melissa officinalis) wächst bis zu 80 Zentimeter in die Höhe und duftet zitrusartig. Die Pflanze besitzt gegenständig angeordnete Blätter, die eiförmig aussehen und an den Rändern grob gesägt sind. In den Blattachseln sitzen weiße bis gelbliche, zweilippige Blüten, die sich in Scheinquirlen anordnen. Melisse gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und blüht von Juni bis August. Sie stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum, wird inzwischen aber in Mittel-, Süd- und Osteuropa angebaut.

Zitronenmelisse passt mit ihrem frischen zitonigem Aroma sehr gut zu Salaten, Pasta-Gerichten und Fisch. Auch Dressings, Dips und Saucen verleiht das Würzkraut eine frische Note. Bei heißen Gerichten ist es empfehlenswert, das frische Kraut erst am Ende des Kochvorgangs dazuzugeben, damit das Aroma nicht verloren geht. Die Blüten können zur Dekoration von Desserts oder Salaten genutzt werden.
Daneben kannten medizinische Gelehrte die Zitronenmelisse bereits im Altertum als Heilpflanze. Hildegard von Bingen empfahl das Kraut einst als Mittel, welches „das Herz freudig macht.“ Mönche brauten aus Melisse, Alkohol und anderen Kräutern einen Trunk, der gegen Verdauungsbeschwerden helfen sollte und im weit bekanntem „Klosterfrau Melissengeist“, der Anfang des 19. Jahrhunderts von der Nonne Maria Clementine Martin zusammengestellt wurde, ist Zitronenmelisse ebenfalls eine wichtige Zutat..

Melissenblätter enthalten ätherisches Öl, das sich unter anderem aus den Substanzen Citral, Geranial, Neral und Citronellal zusammensetzt. Diese Stoffe sind für den zitronenartigen Geruch verantwortlich. Daneben kommen beta-Caryophyllen und sogenannte Lamiaceengerbstoffe wie Rosmarinsäure und Kaffeesäure vor.

Für eine Anwendung in der Küche wird das gesamte Kraut vor oder während der Blüte verwendet. Zwar ist die Ernte den gesamten Sommer über möglich, allerdings schmeckt das Kraut kurz vor der Blüte am aromatischsten.

Bereits seit Jahrhunderten wird die Melisse als vielseitige Heilpflanze genutzt. Sie hat eine entspannende Wirkung auf das Nervensystem, wirkt beruhigend und lindert Ängste und Schlafstörungen. Bei Erkältungsbeschwerden wie Kopfschmerzen, Fieber oder Halsschmerzen kann sie ebenfalls heilend wirken. Für heilende Anwendungen werden insbesondere die Blätter verwendet. Sie können zum Beispiel gegen Entzündungen der Haut oder für Entspannungsbäder eingesetzt werden. Neuere Experimente haben gezeigt, dass Zitronenmelisse Herpes-simplex-Viren bekämpft. Cremes, die hochdosierte Zubereitungen aus dem Heilkraut enthalten, können bei den ersten Anzeichen eines Lippenherpes helfen.

Eine Studie der Human Cognitive Neuroscience Unit der University of Northumbria konnte erst kürzlich belegen, dass Zitronenmelisse die subjektive Entspannung erhöht und, abhängig von der Dosierung, die Geschwindigkeit kognitiver Prozesse beschleunigt. Die Studie stellt fest, dass die einmalige Einnahme von 300 mg Zitronenmelisse-Extrakt die Verarbeitung und Lösung mathematischer Aufgaben beschleunigt, ohne die Richtigkeit der Antworten zu verringern. 600 mg verbesserten negative Stimmungen und wirken beruhigend und entspannend. Dies wurde an 18 gesunden Probanden festgestellt. Diese Verbesserung der mentalen Leistungsfähigkeit bzw. die Stärkung des Gedächtnisses beruht ebenfalls auf der Optimierung eines Neurotransmitters im Gehirn, nämlich Acetylcholin. Zitronenmelisse soll nämlich die Aktivität von Acetylcholin erhöhen, der der wichtigste Neurotransmitter im Gehirn. Acetylcholin wird für nahezu alle wichtigen Denkprozesse im Gehirn benötigt, denn seine Konzentration bestimmt darüber, wie schnell die Kommunikationsprozesse zwischen den Synapsen ablaufen. Ist das Gehirn ausreichend mit Acetylcholin versorgt, läuft auch die Reiz- und Informationsweiterleitung schnell ab.

Rezepte:
Zitronenmelissen-Sirup
Die Zubereitung eines Sirups ist einfach, benötigt jedoch einige Tage Zeit zum Ziehen. Dafür wird das gesamte Kraut mit Stielen verwendet.

1 Bund frische Zitronenmelisse
1 Liter Wasser
1 kg Zucker
½ Bio Zitrone
leere Flaschen, zum Beispiel Bügelverschlussflaschen.

Wasser und Zucker in einem Topf für ein paar Minuten sprudelnd kochen. Etwa 10 Minuten abkühlen lassen. Zitrone in Scheiben schneiden, Melisse mit Stielen grob schneiden und zum Zuckerwasser geben.
Erkalten lassen und abgedeckt für 48 Stunden kühl stellen. Durch ein feines Sieb oder Tuch in einen Topf passieren und erneut für einige Minuten kochen. Heiß in sterile Flaschen füllen, sofort fest verschließen und abkühlen lassen. Dicht verschlossen ist der Sirup bei Zimmertemperatur für mehrere Monate haltbar.
Mit Spitzwegerich kannst du einen natürlichen Hustensirup einfach selber herstellen.

Zitronenmelissen-Zucker
Die Zubereitung von Zitronenmelissen-Zucker ist eine einfache Methode, das intensive Aroma zu konservieren und für Getränke, Kuchen oder anderen Süßspeisen das ganze Jahr über zu nutzen. Er ist sehr schnell und einfach gemacht und kann auch als liebevolles kleines Mitbringsel aus der Küche dienen.

150 g Zucker
50 g frische Zitronenmelissenblätter
einen Mörser
ein leeres Schraubglas (für 200 gr)

Blätter der Zitronenmelisse auf einem Tuch oder einer Zeitung ausbreiten und an einem schattigen Ort langsam trocknen lassen. Die getrockneten Blätter zusammen mit zwei Esslöffeln des Zuckers mörsern. Die Mischung mit dem restlichen Zucker in ein fest schließendes Glas geben.

Zitronenmelissen-Pesto
Dieses süße, zitronig-frische Pesto eignet sich als Dessert-Sauce, zum Backen oder als erfrischendes Topping zu Eis – es passt zu fast allen Leckereien!

40 g frische Zitronenmelisse
1 Handvoll Nüsse – z.B. Haselnüsse
1 EL geschmacksarmes Pflanzenöl wie Sonnenblumenöl
100 g Zucker
100 ml Wasser

Zucker und Wasser in einem Topf aufkochen, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Melisse waschen, dicke Stiele und braune Blätter aussortieren. Zusammen mit Öl und Nüssen zum Zuckerwasser geben und alles pürieren, bis eine homogene Masse entsteht. Dafür eignet sich beispielsweise ein Standmixer oder Pürierstab. Durch die Menge der Nüsse kann die Konsistenz individuell angepasst werden. In sterile Gläser abfüllen und Deckel verschließen.
Dicht verschlossen und kühl gelagert ist das Pesto für mehrere Wochen haltbar.
Für ein intensiv-würziges Pesto eignen sich auch die Blätter der Pfefferminze.

Heilende Anwendungen
Für heilende Anwendungen werden insbesondere die Blätter verwendet. Sie können zum Beispiel gegen Entzündungen der Haut oder für Entspannungsbäder eingesetzt werden.
Als Füllung für heilende Kräuterkissen ist die aromatische Zitronenmelisse ebenfalls bestens geeignet.

Tee
kann bei Anspannung, Nervosität und Magenbeschwerden helfen. Auch gegen Erkältungen wirkt Melissentee unterstützend, lindert Kopfschmerzen und verbessert die Atmung. Melisse ist zudem eine ergänzende Zugabe in Teemischungen gegen Schlafstörungen.

Für einen Teeaufguss wird die gesamte Pflanze verwendet – frisch oder getrocknet. Zur Trocknung des Krauts werden die Stiele zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und zu Sträußen gebunden. Anschließend kann es zerkleinert und zur Aufbewahrung in Schraubgläser gefüllt werden. Alternativ ist getrocknete Zitronenmelisse im Bioladen, Teegeschäft oder online erhältlich.
Für einen entspannenden Teeaufguss wird ein Esslöffel des getrockneten Krauts mit 250 ml kochendem Wasser überbrüht und nach fünf Minuten Ziehzeit abgeseiht, in anderen Rezepten wird bei Nutzung von frischen Kräutern empfohlen den Aufguss 20 Minuten ziehen zu lassen.

Ölauszug
Äußerlich kann die Melisse in Form eines Ölauszuges auf der Haut angewendet werden. Dieser wirkt beruhigend, kühlend, schmerzlindernd und kann durch die antibakteriellen Wirkstoffen Beschwerden wie Insektenstiche, Juckreiz, gerötete und gereizte Haut sowie Entzündungen lindern. Bei der Haltbarkeit des Ölauszuges orientiert man sich am Ablaufdatum des verwendeten Basisöls.

Lippenpflege gegen Herpes
Der hohe Anteil an Gerbstoffen in ätherischem Melissenöl ist für seine starke antivirale Wirkung verantwortlich. Den Herpesvirus dauerhaft heilen kann die Melisse nicht, aber sie verhindert die Vermehrung der Bläschen und unterstützt das schnelle Abheilen. Auf noch nicht vollständig entwickelte Herpesherde aufgetragen wirkt es so stark antiviral, dass die schmerzhaften Bläschen gar nicht erst entstehen.
Das reine ätherische Melissenöl und Salben mit Melissenextrakt verfügen über diese stark antivirale Wirkung.

Ein selbstgemachter Ölauszug mit Melisse besitzt einen geringen Anteil des ätherischen Öls.

30 ml Ölauszug der Zitronenmelisse
8 g Bienenwachs (am besten von einem Bio-Imker)
8 g Sheabutter
optional ein paar Tropfen ätherisches Melissenöl für eine verstärkte Wirkung

Für die Zubereitung alle Zutaten, bis auf das ätherische Öl in ein Glas geben und die Mischung langsam in einem Wasserbad erwärmen, bis alle Bestandteile geschmolzen sind. Dann das Glas aus dem Wasser nehmen, das ätherische Öl unterrühren und den Balsam in Lippenstifthülsen oder kleine Tiegel füllen.
Für eine lange Haltbarkeit sind sauberes Arbeiten und sterile Utensilien wichtig. Zudem kann die Lippenpflege durch Zugabe einiger Tropfen Vitamin-E-Öl zusätzlich konserviert werden.

 

Quellen:
https://www.apotheken-umschau.de/
https://www.brain-effect.com/
https://www.kraeuter-buch.de
https://www.mein-schoener-garten.de
https://de.wikipedia.org/wiki/Zitronenmelisse
www.zitronenmelisse.org
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Müsli bei Bauch und Darmbeschwerden

 

Dieses Rezept wird von dem Pharma-Unternehmen AstraZeneca auf ihrer Webseite www.lungenkrebs.de bei Bauch- und  Darmbeschwerden im Zuge der Therapie bei Lungenkrebs empfohlen. Sollte aber auch für Menschen ohne Lungenkrebs bei Bauchbeschwerden helfen. Es nennt sich Bauchstreichler-Müsli, ist gesund, schmeckt gut und darf auch einfach so von gesunden Menschen ohne Lungenkrebs bei Bauchbeschwerden genossen werden!

Zubereitung:

– 150 g Griechischen Joghurt in eine Schüssel geben und mit 1 EL Mandelmus und Honig verrühren.
– Den Apfel schälen, 250 g gerieben Apfel in eine Schale geben und mit einem Spritzer Limettensaft beträufeln.
– 60g Schmelzflocken (Haferflocken) und den Joghurt in eine Schale geben, den geriebenen Apfel hinzugeben und das Ganze mit einem 1 EL Mandelmus und Honig beträufeln.
Guten Appetit !